2020 in the Books

Bei der Achterbahnfahrt in diesem Jahr ist man versucht, den Ticketpreis zurückfordern zu wollen: „Ist jetzt auch echt gut, hab‘ genug gekotzt!“. Wobei nö, es war ein gutes Jahr irgendwie auch. Eins mit Höhen Tiefen. Es hat sich so unfassbar viel getan. Es reicht aber auch für fünf! Danke. Aus. Ende. Heute spontan einen Tag Urlaub genommen, um das lange Jahreswechselwochenende zu verlängern. Oder besser gesagt, um sich mit letzter Kraft ans Ufer zu retten.

2020 in the books
2020 in the Book(s) – Für 2021 ist viel weißes Papier.

Global betrachtet ein Kackjahr. Viel Leid, viel Chaos, die hässliche Seite der Menschheit. Dummheit allenthalben. Es wurde lieber der Zombie-Kapitalismus gerettet (id est: The Stock Market) als sich wirklich solidarisch um die Gesellschaft zu kümmern. Die USA mal wieder als mahnendes Beispiel (dazu empfehle ich gerne einen meiner Lieblings-Podcasts, The Prof. G Show1).

Der Honest Trailer zum Jahr.

Aber hey, es gab auch gute Seiten, Momente der Solidarität und vielleicht sogar eine Rekalibrierung dessen, was wichtig ist. Eine, die sich vielleicht sogar nachhaltig manifestieren kann – kann halt einfach sein, dass das noch ein bisschen dauert… #fingerscrossed. Oder es wird halt alles immer beschissener. Aber auch dann ist es bestimmt besser mit einem Lächeln im Gesicht und wenn man freundlich zu anderen Menschen ist. Frei nach Frank Turner – Be more kind.

Persönliches Fazit für mich dieses Jahr? Wie viel Zeit habe ich? Morgen ist Silvester, das schaffe ich gar nicht alles. Man muss auch nicht immer alles aufschreiben (ich fühle mich, als hätte ich das so ähnlich letztens in einer anderen Situation schon mal gesagt)… Nur so viel: Neuer Job, neues Leben, krasse Tiefen und ziemlich coole Momente. Neue Begegnungen, die mich tief berührt und mich durch das Jahr begleitet haben.

Perakut musst du da durch.

— Bester medizinischer Rat von meinem Lieblingsarzt.

Der Arbeitstitel für die Playlist war 12/20 Coming Out Strong. Der Plan war, in einem besinnlichen, doch arbeitsreichen Dezember das Jahr friedlich austrudeln zu lassen. Ha. Ha! Zum Ende ging’s ja nochmal richtig rund. Da führst du ein Gespräch, auf dass du 20 Jahre gewartet hast, für das du eigentlich direkt danach zwei Wochen Urlaub bräuchtest, mal eben zwischendurch. Und es reiht sich einfach nur ein in die lange Reihe von Eindrücken.

Die Playlist hätte also auch Coming Out Alive heißen können. Aber Alive and Kickin‘. Denn Werder ist ja auch nicht abgestiegen. Und wenn man zur Halbzeit, 0:5 hinten konstatieren konnte, dann sind wir jetzt bei einem soliden 6:6 angekommen für dieses Jahr. Aber bitte, lasst es uns einfach als Unentschieden werten, für Verlängerung fehlt mir der Nerv.

Wünsche euch ein gutes, vor allem gesundes neues Jahr mit weniger Pandemie, weniger Rassismus, weniger Nazis. Dafür mehr Zeit mit den Liebsten, und hin und wieder mal drei Bier zu viel in der Sonne. Ich freu‘ mich drauf.

Coming out. Wie ist ja auch egal…

Ralph Ruthe fasst es bestens zusammen.

Notizen

  1. https://westwoodonepodcasts.com/pods/the-prof-g-show-with-scott-galloway/

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